Ursprung und Geschichte der spanischen Sprache (4/4): Vom Kastilischen zum Spanischen.

August 16th, 2013

Das Wort Kastilisch („castellano“) wurde in Anspielung auf ihren Ursprungsort, Kastilien, lange Zeit benutzt, um die spanische Sprache zu bezeichnen. Erst 1925 führte die Real Academia Española (RAE) offiziell den Begriff “Spanisch” zur Bezeichnung der Sprache ein. Seit der 15. Ausgabe des Wörterbuchs, begann sich das Wörterbuch „Wörterbuch der spanischen Sprache“ zu nennen. In den 14 vorherigen Ausgaben hieß es „Wörterbuch der kastilischen Sprache“.

Dies geschah zu einem Zeitpunkt, nachdem aufgrund bestimmter Umstände eine umfangreiche literarische Produktion aus Lateinamerika begonnen hatte. Ein wichtiges Beispiel dafür ist der Nicaraguaner Rubén Dario, aber es manifestiert sich allgemein in einer bedeutenden Vielfalt von literarischen Bewegungen im späten neunzehnten Jahrhundert und während der ersten beiden Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts, welche stark von lateinamerikanischen Schriftstellern beeinflusst sind. Aus diesem Grunde benutzt die RAE seit 1925 die Bezeichnung „Spanisch“, im Zusammenhang mit dem Konglomerat an Sprachen, einschließlich ihrer unterschiedlichen Nuancen, in allen spanisch sprechenden Ländern.

Ursprung und Geschichte der spanischen Sprache: Vom Kastilischen zum Spanischen.

Instituto Cervantes in Madrid.


Derzeit liegt die Regulierung zur Erhaltung der spanischen Sprache in den Händen der Asociación de Academias de la Lengua Española (ASALE). Insgesamt handelt es sich um 22 Akademien, welche diesen Schutz der Sprache demokratischer und partizipativer gestalten. Über viele Jahre hin besaß die Real Academia Española (RAE) eine Hauptrolle als Mutterinstitution aller Akademien, doch nun geht man davon aus, dass alle sich auf der gleichen Ebene befinden sollten und die Vorschläge sowie die Akzeptanz von Regeln und Worten das Ergebnis eines Prozesses unter allen Beteiligten sein müssen.

Der Verband wurde 1951 in Mexico auf Initiative von Miguel Alemán Valdés hin (damaliger Präsident von Mexiko) geschaffen. Der Ständige Ausschuss befindet sich in Madrid, wo auch die Real Academia Española (RAE) und die Zentrale des Instituto Cervantes Ihren Sitz haben. Der Wahlspruch der ASALE ist: ” Ein Stamm, eine Sprache und ein Schicksal.”

Das Instituto Cervantes wurde in Spanien im Jahr 1991 unter der Regierung von Präsident Felipe González gegründet. Seine Hauptziele sind die Förderung und Lehre der spanischen Sprache sowie die Verbreitung der Kultur Spaniens und Iberoamerikas.

Im Jahr 2005 wurde, unter Beteiligung der BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) und der Nachrichtenagentur Agencia EFE die Fundación del Español Urgente (Fundeu BBVA) geschaffen, eine gemeinnützige Organisation, welche sich die ordnungsgemäße Verwendung der spanischen Sprache in den Medien zum Ziel gesetzt hat. Sie wird von der RAE beraten und gesponsert.

Für 2014, 300 Jahre nach der Gründung der Real Academia Española, ist die Veröffentlichung der 23. gedruckte Auflage des neuen RAE-Wörterbuchs vorgesehen, welches die bereits in den Jahren 2004, 2005, 2007 und 2010 aufgenommenen Änderungen wiedergibt.

Image: Sede central del Instituto Cervantes, by Balbo http://goo.gl/tuO1u0

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